SCHLIESSEN

Glaube

Apostolisches Glaubensbekenntnis
Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist in seinem Kern ein sehr altes Bekenntnis, das römische Christen bei ihrer Taufe sprachen. Seit dem Jahr 390 wird es als "Apostolisches" Bekenntnis bezeichnet. Unter Karl dem Großen wurde es um 800 offizielles Bekenntnis des Frankenreiches und so im gesamten Abendland verbreitet. Es ist in der römisch-katholischen Kirche ebenso wie in allen protestantischen Kirchen anerkannt, lediglich in der Ostkirche wurde es nie benutzt.

"Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben." Amen

Predigt Pastorin Uta Möhr

Predigt vom KGR-Gottesdienst am 24. September 2017

25.09.2017 | Predigt vom KGR-Gottesdienst am 24. September 2017
(Der Kirchengemeinderat hat am 24. September 2017 herzlich zum Gottesdienst eingeladen, den er unter der Überschrift: "Was mir anvertraut ist" vorbereitet hat.
Der KGR-Gottesdienst findet einmal im Jahr statt und wird vom Kirchengemeinderat alleine ausgearbeitet. Ihre Kirchengemeinde)

Einführung – Peter Erben (KGR) (vom Pult):

„Vorhin haben wir aus der Luther-Bibel 2017 den Predigttext zum „Gleichnis von den anvertrauten Talenten“ gehört. Dazu haben wir uns im Kirchengemeinderat Gedanken gemacht und viel diskutiert. Wir möchten Ihnen unsere Interpretation heute vorstellen.“

Pastorin Uta Möhr:

„Er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an; dem einen gab er fünf Zentner Silber, dem andern zwei, dem dritten einen, jedem nach seiner Tüchtigkeit, und ging außer Landes.“

Peter Erben (KGR) (vom Pult):

„Die Fragen, die sich uns stellen, wenn wir das Evangelium bedenken, sind eigentlich die gleichen, die sich uns im Alltag sowieso stellen: Wie kann ich meine Begabungen, Fähigkeiten und Vorlieben so einsetzen, dass am meisten dabei herauskommt? Dies ist allerdings der zweite Teil. Denn die erste Frage, die wir uns stellen müssen, ist doch die: Was hat Gott mir eigentlich geschenkt/anvertraut? Was von all seinen Gaben ist das Wertvollste? Die Antwort ist gar nicht so schwer. Es geht nicht um zweitrangige Dinge wie musikalische oder berufliche Begabungen. Gott hat uns größere Geschenke gemacht: Mein Leben; meinen Glauben. Das größte Geschenk, das größte Talent, das mir anvertraut ist, ist also keine Begabung, sondern ist das Vertrauen, das Gott mir entgegenbringt. Daraus mache ich etwas:
"Wuchert mit Euren Talenten!" - Soweit haben wir das Evangelium verstanden.“


Erster Teil – Steffen Jahnke (KGR) (von der Kanzel):

„Herr, ich habe sooo viele gute Ergebnisse erzielt: Ich habe meinen Glauben gelebt und überall kundgetan, mehrere Familien zum christlichen Glauben geführt, ich habe so vielen Senioren Nachmittage mit ihren altvertrauten Kirchenliedern beschert, ich habe unzählige Streite geschlichtet. Einer der Streitenden wollte wegen der Kirchensteuer aus der Kirche austreten. Er bleibt Gemeindemitglied. Wie in den vergangenen Monaten habe ich die Gemeinde- und Kirchgeldbriefe ausgeteilt und dabei mit anderen Hausbewohnern an der Haustür über die bestehenden Frauenfrühstücksrunden und das nächste Gemeindefest gesprochen. Beim Kirchenflohmarkt habe ich Tische und Bänke getragen und für den Kirchenkaffee Kuchen gebacken. Ich habe meine Nachbarin zu einem 2stündigen Orgel und Chorkonzert mitgenommen. Sie war das erste Mal in einer Kirche und hat sich sehr gefreut und bedankt. Beim nächsten Mal will sie wieder mitkommen.
Dabei habe ich mich persönlich sehr vernachlässigt, hatte keinen Urlaub, konnte meine Gesundheit nicht ausreichend pflegen, habe z. B. meine Massage verpasst, welche für mich ein wohltuendes Vergnügen ist. Das ist schon ein Opfer.
Herr, ich habe mein ganzes Leben in deinen Dienst gestellt. Ich erzähle bei jeder Gelegenheit von deiner großartigen Botschaft und Güte. Dank deiner Hilfe gelingt mir alles.“

Pastorin Uta Möhr:

„Nach langer Zeit kam der Herr dieser Knechte und forderte Rechenschaft von ihnen. Da trat herzu, der fünf Zentner empfangen hatte, und legte weitere fünf Zentner dazu und sprach: Herr, du hast mir fünf Zentner anvertraut; siehe da, ich habe fünf Zentner dazugewonnen. Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!“


Zweiter Teil - Peter Erben (KGR) (vom Pult):

„Vielleicht kennen Sie den Spruch: „Wer arbeitet, macht Fehler. Es soll Leute geben, die keine Fehler machen. “Stellen wir uns vor, in dem Gleichnis würde der zweite Knecht anders dargestellt: Es ist einer, der mit seinem Vermögen und seinen Fähigkeiten zu wirtschaften anfängt und alles tut, was in seinen Kräften steht, viele Projekte anfängt aber auch scheitert; vielleicht macht er Konkurs oder hat einfach Pech und am Schluss steht er mit leeren Händen vor seinem Herrn. Ich bin sicher: er wäre besser dagestanden als der, der sein Geld vergraben hat.
„So was kann vorkommen“, hätte sein Herr verständnisvoll gesagt. „Das hätte mir auch passieren können. Jedenfalls hast du versucht, das dir Anvertraute zu nutzen und mehr daraus zu machen. Du hast dich gemüht. Du hattest Bereitschaft. Du hattest guten Willen. Das gilt mir so viel wie ein Werk. Ich will ergänzen, was dir fehlt. Hab keine Angst. Komm tritt ein, nimm teil an der Freude deines Herrn.“

Dritter Teil– Jean Wlodarczyk (KGR) (mit Mikro aus den Gemeindereihen):

„Herr, ich wurde als Kind getauft und gehöre zu deiner Gemeinde. Ich komme regelmäßig in die Kirche und lese täglich in der Bibel. Auch sonst bin ich guter Mensch.
Allerdings bin ich auch ängstlich und übervorsichtig. Ich traue mir nichts zu. Ich will nicht für meinen Glauben ausgelacht werden. Ich scheue Einsatz und Hingabe und verstecke lieber meine Möglichkeiten – ich tue damit ja keinem etwas Böses. Vielleicht verpasse ich damit meine Chancen. Ich kann mit dem Vertrauen meines Herren eigentlich nichts anfangen.
Ist es nicht besser, sein Talent, seinen Glauben eben doch zu vergraben? Sich abzufinden? Sich zurückzuziehen? Vielleicht neigen wir ja nicht nur als Einzelne dazu, bisweilen unseren Glauben zu verstecken und vergraben – hinter Arbeit, Hobbys und Familie - sondern versteckt sich nicht manchmal auch unsere Gemeinde und unsere Kirche ?“


Nochmal - Peter Erben (KGR) (vom Pult):

„Es genügt nicht, unversehrt zurückgeben zu wollen, was man für sein Leben mitbekommen hat. Gottes Gaben sind nicht dazu gedacht, dass wir sie in den Panzerschrank stecken oder im Safe verschließen. Wir sollen sie einsetzen. Wir sollen die Saat ausstreuen, damit Frucht wächst. Haben wir nicht alle das Talent deutlich und verständlich genug mit denen über unseren Glauben zu sprechen, die ihn noch nicht kennen oder nur aus zweiter Hand von ihm wissen? Was Gott von uns erwartet ist nicht Passivität, auch nicht sturer Gehorsam oder bloße Vertragserfüllung, sondern, dass wir glauben, hoffen und lieben und unsere einmalige Lebensaufgabe, so gut wir können, erfüllen.
Genau daran will uns Jesus mit seinem Gleichnis erinnern:
Vertu dein Leben nicht! Verplempere deine Möglichkeiten nicht! Lass deine Fähigkeiten nicht brachliegen. Glotz nicht nur in die Kiste! Hock nicht nur vor dem Computer.
„Tu, was du kannst, mit dem was du hast, dort wo du bist,
zur Ehre Gottes, zum Heil für dich und zum Segen für andere.“
Also: Mut und Vertrauen! Gott überfordert keinen. Er gibt jedem nach seinen Fähigkeiten seine Aufgabe. Er sendet sein Licht und seinen Geist, wenn wir darum bitten. Und Gottes Kraft geht alle Wege mit.
Von Roger Schutz, dem ersten Prior von Taize, stammt das Wort:
„Lebe das, was du vom Evangelium begriffen hast – und sei es auch noch so wenig!“
Ich füge gern hinzu: Das aber leb, setz es um, mach’s konkret!
Setzt das ein, was dir gegeben ist - und sei es auch noch so wenig. Nutz das dir Anvertraute! Versuch es zu vermehren – und sei es auch noch so wenig! Stell dein Licht nicht unter den Scheffel! Entdeck, was in dir steckt, bring es zur Entfaltung, mach das Beste daraus!
Sei da, wo du gebraucht wirst, hilf, wo Hilfe nötig ist.
Scheu dich nicht, die Liebe zu üben, Geduld zu haben. Tritt für Frieden und Versöhnung ein! Übernimm Verantwortung! Kümmere dich um die Deinen und das dir Anvertraute. So tust du Gottes Willen. So gewinnst du das Leben.
„Nicht bewahren, sondern sich bewähren“, das ist der eigentlich mahnende Leitspruch, den uns das Evangelium heute mit auf den Weg gibt. Nicht bewahren, sondern sich bewähren!
Oder: „Tu, was du kannst, mit dem, was du hast, dort, wo du bist!“

Amen

Datum
25.09.2017
Quelle
Teilweise im Internet recherchiert
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